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Stellungnahme zu den Äußerungen von Abgeordneter Nancy Arendt zum Thema Schulschwimmen


Lebensrettende Bildung in Gefahr: Schwimmlehrer:innen fordern Respekt und eine offizielle Entschuldigung 

Die FGFC – Gewerkschaft des Gemeindepersonals – sowie die ALIN – Association Luxembourgeoise des Instructeurs de Natation – zeigen sich tief enttäuscht über die jüngsten Aussagen von Abgeordneter Nancy Arendt, in denen der Berufsstand der Schwimmlehrer:innen im Schulsport herabgesetzt wird. Solche Äußerungen sind nicht nur respektlos gegenüber den Fachkräften, die tagtäglich für die Sicherheit und Ausbildung unserer Kinder im Wasser sorgen, sondern verkennen auch die wichtige Verantwortung, die Schwimmlehrer:innen tragen.

Schwimmlehrer:innen verfügen über eine hoch spezialisierte Ausbildung bis zu 6 Jahren, die weit über die reine Beaufsichtigung eines Schwimmbades hinausgeht. Sie sorgen für die Sicherheit, Hygiene, pädagogische Begleitung und altersgerechtes Lernen. Die Behauptung, Kinder könnten Schwimmen ohne professionelle Fachkräfte oder außerhalb der Schule lernen, übersieht die Realität vieler Familien: Viele Eltern sind berufstätig, private Schwimmstunden sind teuer oder schwer zugänglich. Für viele Kinder ist der Schulunterricht die einzige Möglichkeit, sicher schwimmen zu lernen – eine Fähigkeit, die Leben retten kann.

Die historische Vernachlässigung des Berufsstandes ist zudem nicht neu: Bereits bei der Schulreform 2009 wurden die Schwimmlehrer:innen völlig vergessen, was ihre Position im Schulsystem geschwächt hat. Ein offenes Geheimnis ist, dass manche Verbände und auch einzelne politische Akteure versucht haben, unsere Schwimmmeister aus dem Schulsystem zu verdrängen – dies wurde mehrfach öffentlich publiziert und auf Kongressen deutlich gemacht.

Zudem wird die Förderung des Sports in den Gemeinden offiziell stark unterstützt, etwa durch die Funktion des „Délégué du Sport“. Vor diesem Hintergrund ist es ein weiterer Schlag ins Gesicht der Schwimmlehrer:innen, dass ihre Expertise und ihr Einsatz im Schulschwimmen immer noch ignoriert und untergraben werden.

Seit Jahren arbeiten die FGFC und die Schwimmlehrer:innen konstruktiv an Lösungen, um ein qualitativ hochwertiges, sicheres und kindgerechtes Schulschwimmen zu gewährleisten. Dass der Berufsstand dabei politisch immer wieder herabgesetzt wird und wichtige Vorschläge ignoriert werden, gefährdet die Sicherheit und die Bildung unserer Kinder.

Die FGFC fordert daher:

  1. Eine offizielle Stellungnahme und Entschuldigung von Abgeordneter Nancy Arendt gegenüber den Schwimmlehrer:innen.
  2. Eine ernsthafte und verantwortungsvolle Überprüfung des Schulschwimm-Dossiers durch Minister Meisch, inklusive angemessener Ausbildung und Anerkennung der Schwimmlehrer:innen im Schulsport.
  3. Respekt und Wertschätzung für den Berufsstand der Schwimmlehrer:innen, um die Qualität und Sicherheit des Schulschwimmens langfristig zu sichern.

Schulschwimmen ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Kinderbildung. Wir appellieren an alle Eltern: Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder schwimmen lernen – sicher und professionell. Die FGFC wird weiterhin für die Anerkennung und Unterstützung der Fachkräfte im öffentlichen Dienst kämpfen, damit unsere Kinder diese lebenswichtige Fähigkeit in der Schule erwerben können.

Gemeinsame Pressemitteilung der FGFC & ALIN
Fennange der 18. August 2025

 

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